Im rechten Wandbereich gibt es eine Reihe schwerer Linien im Sportkletterstil, darunter auch ein Projekt von Stefan Glowacz und Markus Dorfleitner aus dem Jahr 2003. Die aktuell schwerste Route der Wand ist „Katzen die auf Löcher starren“ (8c), von der Daniel und Dörte dieses Jahr die erste Rotpunkt-Begehung gelang. Wir steigen etwa 2 bis 2,5 Stunden aus Hammersbach durch das Höllental zu und stehen schließlich unter der graugelben Wand. Am Abend haben wir uns entschieden, die „Endliche Geschichte“ (7b+ max. 12 SL), die erst eine freie Begehung hatte und Black Beauty (8b max. 10 SL) in 4 Seilschaften auszuchecken.
Dafür, dass unsere Route, die „Endlichen Geschichte“, nun wirklich noch nicht viele Kletterer ausgeräumt haben, ist die Felsqualität erstaunlich gut. Ein Paar Anzeichen, dass wir in einer sehr neuen Route klettern bleiben jedoch. Hier und da bröselt schon mal ein Griff oder Tritt weg und einige Stellen unter den Dächern der Route sind nass. Die Wand ist steil - unten löchrig, oben leistig. Stürze sind objektiv meistens ungefährlich, wie wir mit einigen Flugmetern getestet haben.
In Zweierseilschaften bouldern wir - teils simultan an von uns fixierten Seilen, teils im Vor- und Nachstieg die Mehrseillängen aus und präparieren die schwierigen Stellen für die Rotpunktbegehung am Sonntag. Daniel, der in seiner gut vertrauten Wand an den Fixseilen der Projekte auf- und absteigt, wuselt um uns herum und gibt uns konstruktive Verbesserungsvorschläge und Tipps. Nach einem Biwak unter der Wand geht es am Sonntag an Rotpunktversuche der am Vortag vorbereiteten Seillängen. Insgesamt ein sehr lohnendes Ziel für Kletterer, die an warmen Sommertagen in der Nordwand ihre Grenzen austesten wollen.
Verfasserin: Hannah Bär
Datum: 06.11.2024